Dein inneres Feuer. Wofür brennst Du? Nein, wofür brennst Du wirklich?
Kennst Du den Ausdruck „wutentbrannt“? Wut ist eine dieser Emotionen, die in psychologischen und spirituellen Kreisen oft als negativ bzw. nieder bezeichnet wird. Warum? Das ist egal, denn wir schauen uns erstmal an, wozu Wut gut ist und wie Du Wut für Dich nutzen kannst.
Denk gerne kurz darüber nach: Wie gehst Du mit Wut um? Eine Dir nahstehende Person geht mehrfach respektlos mit Dir um. Ein Möchtegern-Guru versucht, das alles irgendwie nichtig zu drehen und wenden. Klar, Du bist enttäuscht, vielleicht sogar traurig. Aber die gesündeste Reaktion auf Ungerechtigkeit und Verletzungen ist WUT. Nur: Im Rechtsstaat Deutschland mit einer starken sozialen Konformität in Bezug auf Gefühle werden schon kleine Kinder geschüttelt und eingeschüchtert, wenn sie wüten. „Jetzt beherrsch Dich endlich!“ höre ich einen zornigen Elternteil im Supermarkt schimpfen.
Schön und gut. Die Kindheit ist vorbei. Scheiße wird nicht mehr zu Gold, aber – um im Bild zu bleiben – ich kann meinen Popo abwischen und in der nächstgelegenen Miene meiner Goldader nachgehen. Ich selbst habe meine Wut bis vor 2 Jahren stark unterdrückt. Als mich mehrere kleine Wehwehchen plagten – Nasennebenhöhlenbeschwerden, chronische Schmerzen im unteren Rücken, nächtliches Zähneknirschen – machte ich mir mal den Spaß und suchte in Rüdiger Dahlkes „Krankheit als Symbol“ nach der psychosomatischen Grundlage dieser Wehwehchen. Ich mag dieses Wort irgendwie. Wehwehchen – klingt niedlich. Bei jedem dieser – zum letzen Mal, bevor Du noch wütend wirst – Wehwehchen war unterdrückte Wut eine der wahrscheinlichen Ursachen. Das hat mich erstmal erschlagen, da ich mir lange nicht eingestehen wollte, dass mich irgendetwas auf dieser Welt so sehr juckt, dass ich davon wütend werden kann. In Rücksprache mit meinem Mentor war klar: Ich kann mich weiterhin in Ignoranz üben, aber damit würde ich mich nur selbst leugnen.
Wut gibt mir wie jedes Gefühl die Chance, mich selbst besser kennenzulernen und mich in der Welt zu behaupten – mich zu respektieren und Respekt einzufordern. Wut ermöglicht mir Nachdruck für meine Werte und Bedürfnisse. Wut ist eine Energiequelle. Ich bin ein Vulkan und ich brenne für meine Liebsten.
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